Der Grund dafür sind die schlechte oder manchmal gar nicht existierende Isolierung in den älteren Häusern, aber vor allem in den öffentlichen Gebäuden. Hier hat man damals gedacht dass die Sonne in Portugal immer scheint und Regen oder Kälte nur die Ausnahme ist. Das dachte ich anfangs auch, als Ich 2004 nach Portugal kam und meinen Freunden in Deutschland berichtete, dass Ich idas ganze Jahr üner keine Jacke brauchte. Das lag aber daran, dass nach fünfunddreißig Jahren Deutschland mein Kälteempfinden gleich null war und Ich bei 14 Grad dachte es ist Frühling so wie in Deutschland.
Heute ist das ganz anders denn mein Körper hat sich nun nach zwanzig Jahren Portugal bereits an das warme Klima gewöhnt. Und wenn Ich im Spätsommer mal wieder nach Deutschland auf eine Immobilien - Messe in München fahre, komme ich mir vor wie ein Außerirdischer mit dickem Mantel bei gerade mal 12 Grad Außentemperatur. Im Restaurant bräuchte Ich ein T-Shirt, weil mir so warm ist. Das ist dann in Portugal im Winter gerade umgekehrt. Morgens frierst du dir einen ab, kommst ins Büro und die Füße frieren ein.
Und dann gehst du abends ins Restaurant und brauchst neben einer Wärmflasche noch einen Rollkragenpullover. Darum sage ich „Im Winter ist es kalt in Portugal und in Deutschland warm!“. Aber das hat sich nun auch in den vergangenen Jahren geändert. Immer mehr Restaurants bieten eine gute und warme Atmosphäre und das nun auch im Winter. Denn der Tourismus in Portugal und die Nachfrage nach Portugal sind sehr gewachsen und die Industrie und die Menschen haben sich daran angepasst und sorgen dafür, dass es Ihren Gästen gut geht. Das hat dann aber wiederum zur Folge ,dass auch die Preise beim Ausgehen zum Essen auch nicht mehr die sind wie in den 90-ern oder noch vor 10 Jahren.
Früher hat man mit Holz geheizt und die meisten Häuser wurden lediglich mit einfachem Mauerwerk, oder lokalen Materialien gebaut. Das ist heute nicht mehr so denn es gibt Energiezertifizierungen und Vorschriften, die es nicht mehr erlauben so zu bauen wie noch in den achtziger Jahren.
Aber es kann auch „ganz schnell warm werden“ für jeden der aus Deutschland nach Portugal kommt, denn die menschliche Wärme der Portugiesen ist auch im Winter stark. Dazu gehört aber auch dass man, wenn man aus Deutschland nach Portugal kommt, sich mit den Portugiesen unterhält. Und sich nicht nur unter Deutschen bewegt und auf deren Ratschläge hört. Sondern auch mal den portugiesischen Nachbarn auf einen Umtrunk einlädt, denn der ist immer hilfsbereit und weiss auch wie man bestimmte Dinge in Portugal erledigt. Dinge, die man nicht erfährt, wenn man nur auf seine deutsche Community hört.
Viele Portugiesen sprechen Deutsch oder kennen jemanden, der Deutsch spricht: Das wird oftmals verkannt. Das beste Beispiel hierfür ist wenn Ich an der Kasse im Aldi in Portugal stehe und eine deutsche Familie sich darüber beschwert, dass die Artikel nicht in Deutsch ausgeschrieben sind und das man doch zum Strand will und alles solange dauert. Da kann es schon mal vorkommen dass man dann plötzlich einen Kommentar schlucken muss, den einer der Portugiesen, die Im Hintergrund stehen, von sich gibt. Das Wichtigste für alle die Portugal und die seine Menschen genießen wollen ist Wissen.
Das bedeutet zum Beispiel dass man sich als Frau bei jemandem bedankt mit „Obrigada mit a“. Und als Mann immer mit „Obrigado mit „o“, dann sind das schon mal zwei Lächeln die man gewonnen hat. Denn man sollte schon wissen, wie das mit dem „Danke“ in Portugal funktioniert. Wenn man dann auch noch weiss das man „Bom dia“ morgens sagt, und „Boa Tarde“ nach dem Mittagessen und abends „Boa Noite“ das guten Abend bedeutet. Dann kann man sich vorstellen welch einen Schlüssel zur Glückseligkeit man damit hat. Wenn Du dann das Ganze mit jedem vorbeigehendem Portugiesen multiplizierst, kannst Du Dir vorstellen, wie oft Du Leute in Portugal ganz einfach zum Lächeln bringen kannst mit so wenig Aufwand.
Paulo Lopes is a multi-talent Portuguese citizen who made his Master of Economics in Switzerland and studied law at Lusófona in Lisbon - CEO of Casaiberia in Lisbon and Algarve.