Die Nachricht, dass Savannah Resources Plc (SRP) die Anforderungen der Umweltbehörde APA erfüllt hat und damit in die letzte Phase der Konzession für das Barroso-Projekt eingetreten ist, wurde an der Londoner Börse mit einem Anstieg des Aktienwertes innerhalb von sechs Monaten von 2,25 auf 4,90 GBX gefeiert. Wie aus dem Jahresbericht vom 04. April 2023 hervorgeht, hat SRP in den vergangenen sechs Jahren eine professionelle, sorgfältig recherchierte Kampagne durchgeführt, um diese Exklusivität zu erlangen. Was im Wesentlichen ein Pilotprojekt war, wurde von anderen großen Bergbauunternehmen, die darauf gewartet haben, mit der Ausbeutung von Portugals Bodenschätzen zu beginnen, sorgfältig überwacht und wird nun eine Vorlage für die regulatorische Praxis haben, der sie folgen können.

Zu den Änderungen, die SRP der APA zugestanden hat, gehören (1) eine Verringerung der störenden, lärmintensiven Aktivitäten (einschließlich des Einsatzes von Sprengstoffen), die auf Wochentage bei Tageslicht beschränkt werden, (2) der Bau neuer Zufahrtsstraßen, um den Schwerlastverkehr von den Dorfzentren weg zu leiten, (3) die Verringerung der Luftverschmutzung durch den Einsatz der neuesten Euclid-Hitachi-Maschinen und -Lastwagen und (4) die Unterbindung artesischer Wasserlecks und die Verwendung von Grundwasser für die Instandhaltung des Geländes, das nicht aus der öffentlichen Wasserversorgung stammt. Aber es bleibt die Aussicht auf Kakophonie und organisiertes Chaos während der voraussichtlichen fünfzehn Jahre der Produktion in einem Umkreis von mindestens zehn Kilometern. Zu diesem Zweck hat die SRP die Einrichtung eines regionalen Gemeinschaftsfonds vorgeschlagen, in den sie jährlich maximal 500.000 € als Ausgleich für die Kosten der Installation von Schallschutz-, Klima- und Reinigungsanlagen auf öffentlichem und privatem Grund einzahlen wird.

Es bleiben drei sehr wichtige Fragen zu klären: 1. Wie wird Portugal für diese Verschandelung entschädigt, 2. welche konkreten Vorschriften werden durchgesetzt, um die schrittweise Wiederherstellung der Landschaft nach hohen Umweltstandards zu gewährleisten, 3. Welche politischen Vorkehrungen sollten getroffen werden, um zu verhindern, daß die Konzession in unerwünschte Hände gerät?

In diesem Zusammenhang ist es nützlich, sich an die parallele Situation vor achtzig Jahren zu erinnern, als die Regierung gezwungen war, in die Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Großbritannien über die Produktion und den Export von Wolfram einzugreifen, indem sie Vorschriften für die Sicherheit des Bergbaus und die Rationierung dieses strategischen Kriegsmaterials erließ. Damals wurden die Exportlizenzen eingeschränkt und die Produktion von Erz mit einem Steuersatz von 45 % besteuert, der in Gold oder durch GBP-Kredite bezahlt wurde. Soll der Betrieb der Barroso-Konzession auf herkömmliche Weise mit einer variablen jährlichen Konzessionsgebühr oder mit einer prozentualen Besteuerung des Produktionswerts erfolgen? Oder könnte es eine Gewinnbeteiligung geben, wie sie kürzlich in Chile eingeführt wurde, indem die Regierung Anteile am Konzessionär erwirbt, um hoffentlich eine bessere nationale Rendite zu erzielen?

Was den Wiederherstellungsprozess betrifft, so gibt es weltweit Hunderte von stillgelegten Bergbauprojekten, bei denen die Auftragnehmer ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen sind. In Großbritannien beispielsweise sind die riesigen Kohletagebaue von Merthyr in Wales noch immer offen, während auf einem vor Jahrzehnten eingerichteten Treuhandkonto nur ein Guthaben von 15.000.000 Pfund zur Deckung von Kosten verbleibt, die inzwischen auf das Sechsfache dieses Wertes geschätzt werden. Die Rückforderung von Geldern von flüchtigen internationalen Unternehmen, die oft in Offshore-Tochtergesellschaften getarnt sind, ist äußerst kompliziert und mit hohen Rechtskosten verbunden. Daher sollte die Wiederherstellung schrittweise erfolgen und nicht bis zum Ende des Betriebs aufgeschoben werden

Sobald ein Konzessionär seine Arbeit aufnimmt, ist es sehr schwierig, das Ausmaß seiner Eigentümerschaft durch Aktienbesitz und seine Verwaltung zu bestimmen, die ihren Sitz im Ausland haben kann. Der weltweite Bedarf an Lithium, Kupfer und vielen anderen Metallen, einschließlich der Seltenen Erden, beginnt sich im Rahmen eines neuen kalten Wirtschaftskriegs herauszubilden. Verschärft durch den Ukraine-Konflikt und andere Konflikte wird die Herstellung von Waffen und Maschinen bald Vorrang vor dem zivilen Bedarf haben. Im günstigsten Fall wird die prognostizierte Produktion von Elektrofahrzeugen und elektronischen Geräten um mindestens 50 % der aufkeimenden Nachfrage reduziert werden müssen, je nachdem, wer was und wie lange kontrolliert.

Die Bergbauindustrie wird von Research and Markets derzeit auf 2,145 Mrd. USD geschätzt, doch könnte dies aufgrund der unzähligen Offshore-Unternehmen und geheimen militärischen Beteiligungen eine Unterschätzung sein. Die Raubtiere sind mächtig und nutzen oft die Sicherheits- und Schutzdienste von Organisationen wie der Wagner-Gruppe, die international tätig ist, aber besonders rücksichtslos in Afrika und dem Nahen Osten, wo sie auch Minen besitzt. Die USA haben gerade verschiedene Unternehmen mit Sanktionen belegt, die im Verdacht stehen, illegalen Handel mit Gold und seltenen Metallen zu betreiben, um Einnahmen für die Finanzierung solcher mafiösen Aktivitäten zu erzielen.

Daher sollten die endgültigen Bedingungen der vertraglich vereinbarten Bergbaukonzessionen in Portugal ein Vorkaufsrecht der Regierung vorsehen, um eine Übertragung an eine dritte Partei zu verhindern, die von der EU als feindlich/unannehmbar betrachtet werden könnte.