Angesichts der Wasserknappheit und der zunehmenden Häufigkeit widriger klimatischer Phänomene entwickelte der Alentejo schon früh ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit, lange bevor dieses Thema zu einer globalen Priorität für Landwirte und Weinproduzenten wurde. Diese Vorfreude und die bahnbrechenden Initiativen einiger der ältesten lokalen Winzer haben es der Region ermöglicht, sich effektiv auf die ökologischen Herausforderungen vorzubereiten.
Die internationale Anerkennung der Nachhaltigkeit des Weinbaus im Alentejo ist offensichtlich, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Region nur 0,3 % der weltweiten Rebfläche ausmacht. Seit der Gründung des Alentejo Wines Sustainability Program (PSVA) im Jahr 2015 und der anschließenden Zertifizierung im Jahr 2020 hat die Region bedeutende Ergebnisse erzielt. Die PSVA gilt als eines der besten und anspruchsvollsten Nachhaltigkeitsprogramme der Welt. In zehn Jahren hat es sich einen soliden Ruf erarbeitet und die Weinbereitungspraktiken im Alentejo verändert, was viel Arbeit, Investitionen, Prozessanpassung und die Einbeziehung von Menschen und Pflanzen erfordert.
Dank der gemeinsamen Anstrengung des gesamten Weinbauökosystems der Region sind heute etwa 30 % der Rebfläche im Alentejo, etwa siebentausend Hektar, zertifiziert. Diese Gruppe von 23 zertifizierten Erzeugern ist ein kleiner, aber wachsender Club, der die Anzahl der zertifizierten Erzeuger im Rest des Landes übertrifft. Die Umgestaltung des Weinbergs, die strikt nach dem PSVA-Handbuch erfolgt, bringt nicht nur interne Verbesserungen in Bezug auf Effizienz und Widerstandsfähigkeit, sondern auch erhebliche kommerzielle Vorteile, insbesondere auf den Exportmärkten.
Zertifizierte Produzenten sehen einen Anstieg des durchschnittlichen Verkaufswerts in internationalen Auktionen, wobei die Preise oft viermal so hoch sind wie bei nicht zertifizierten Produzenten. Dieser Trend zeigt sich besonders deutlich in den skandinavischen Märkten, im Vereinigten Königreich und in Kanada, wo die Zertifizierung einen hohen Stellenwert hat. Seit der Einführung des CVRA-Zertifizierungssiegels sind die Exporte in Länder wie Schweden exponentiell gestiegen, mit einem Wachstum von 250 % im Jahr 2022. Andere Märkte, wie das Vereinigte Königreich und Brasilien, öffnen sich ebenfalls, insbesondere nach Marketingmaßnahmen, die sich auf die Zertifizierung nachhaltiger Produktion konzentrieren. Brasilien, ein traditionell wichtiger Markt für den Alentejo, beginnt ein zunehmendes Interesse an Nachhaltigkeit zu zeigen, und es wird angenommen, dass dieser Markt im Laufe der Zeit positiv zugunsten zertifizierter Weine diskriminieren wird.
Ende 2023 wurde die PSVA auf die noch anspruchsvollere Version 2.0 aktualisiert, die neue Konzepte und Arbeitsmethoden wie regenerative Landwirtschaft und Zirkularität umfasst. Diese Entwicklung ist notwendig, um mit den Veränderungen Schritt zu halten und auf aktuelle und zukünftige Bedürfnisse zu reagieren und gleichzeitig die hohe Nachfrage, die das Programm kennzeichnet, aufrechtzuerhalten. Es wird erwartet, dass mit diesen Aktualisierungen mehr Erzeuger in der Region die Zertifizierung erhalten werden, um sicherzustellen, dass der Alentejo weiterhin an der Spitze des nachhaltigen Weinbaus steht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Alentejo nicht nur mit Vorbereitung und Innovation den klimatischen Herausforderungen begegnet, sondern sich auch durch Nachhaltigkeitszertifizierung wettbewerbsfähig auf den globalen Märkten positioniert. Diese Kombination aus Tradition, Innovation und internationaler Anerkennung macht die Region zu einer Referenz in der Welt des nachhaltigen Weinbaus, und der Trend geht dahin, dass immer mehr lokale Produzenten diesem Weg folgen, um sicherzustellen, dass niemand bei der nachhaltigen Entwicklung und der Wettbewerbsfähigkeit des Sektors zurückgelassen wird.
Paulo Lopes is a multi-talent Portuguese citizen who made his Master of Economics in Switzerland and studied law at Lusófona in Lisbon - CEO of Casaiberia in Lisbon and Algarve.