Obwohl es noch zu früh ist, um die Auswirkungen der Zölle in vollem Umfang zu messen, teilte PORTUGAL DECODED mit, dass die Bank von Portugal (BdP) bereits eine Warnung ausgesprochen hat. In ihrem jüngsten Wirtschaftsbulletin prognostiziert die BdP, dass Portugals BIP-Wachstum in den nächsten drei Jahren um 1,1 % schrumpfen könnte, wenn die Handelsbarrieren zwischen den USA und der Europäischen Union eskalieren.
Die unmittelbare Auswirkung könnte ein Rückgang des BIP um 0,7 % sein, vor allem im ersten Jahr. Ein Rückgang der Investitionen und ein schwächerer privater Verbrauch könnten das Wirtschaftswachstum weiter verlangsamen, mit einer Schrumpfung um 0,9 % im ersten Jahr und um 0,4 % im zweiten Jahr.
Abgesehen von diesen direkten wirtschaftlichen Folgen führen die zunehmenden Handelsspannungen zu Unsicherheiten bei Unternehmen und Verbrauchern, die das Vertrauen in die finanziellen Aussichten Portugals weiter schwächen.
Nach Angaben von EY Tax News kündigte Präsident Trump am 2. April 2025 allgemeine Zölle in Höhe von 10 % auf die meisten Importgüter an, wobei EU-Importe, einschließlich derer aus Portugal, mit 20 % belastet werden sollen. Diese Maßnahmen sind Teil der Politik der "reziproken Zölle" der US-Regierung, die darauf abzielt, die Handelsungleichgewichte zwischen den USA und ihren Partnern zu verringern.
Welche portugiesischen Wirtschaftszweige sind gefährdet?
Die Weinindustrie: Luís Machado, Präsident der Interkommunalen Gemeinschaft Douro (CIM), warnte, dass die Zölle unmittelbare Auswirkungen auf die Weinindustrie haben werden, die sich seit Jahren auf dem US-Markt etabliert hat. Er betonte jedoch auch, dass dies eine Gelegenheit sein könnte, die Exporte in neue Regionen zu diversifizieren.
Energiesektor: Auch die portugiesische Öl- und Gasindustrie steht im Mittelpunkt des Interesses. Galp Energia, eines der führenden Energieunternehmen des Landes, hat erklärt, dass es über die Flexibilität verfügt, die Benzinexporte auf andere Märkte umzuleiten, falls die Zölle den Handel mit den USA stören sollten.
Textil, Elektronik und Lederwaren: Laut dem BdP-Wirtschaftsbulletin vom März gehören Textilien, Elektronik, Optik, Lederwaren und Keramik zu den am stärksten exportabhängigen Branchen. Etwa 12 % der portugiesischen Unternehmen, die in die USA exportieren, erzielen 5-10 % ihres Gesamtumsatzes auf diesem Markt, und 4 % der Unternehmen erzielen über 40 % ihres Umsatzes in den USA.

Reaktion der Regierung
Als Reaktion auf die wachsende Besorgnis hat der portugiesische Wirtschaftsminister Pedro Reis eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Branchen angekündigt. Zu den wichtigsten Maßnahmen der Regierung gehört die Einsetzung einer Gruppe zur Überwachung der Zölle, die die wirtschaftlichen Auswirkungen und die Entwicklung des Handels verfolgen wird.
Die Unternehmen werden Zugang zu EU-Strukturfonds für Forschung, technologische Innovation und internationale Expansion haben. Minister Reis wird sich auch mit 16 wichtigen Wirtschaftsverbänden treffen, darunter Vertreter der Automobil-, Elektronik-, Kraftstoff-, Textil- und Schuhindustrie, um die Risiken zu bewerten und strategische Antworten zu entwickeln.
Während Portugals Reaktion auf EU-Ebene koordiniert wird, warnte Minister Reis, dass übermäßige EU-Vergeltungszölle die Kosten für Zwischenprodukte erhöhen könnten, was sich negativ auf die heimischen Hersteller auswirken könnte. Er betonte die Bedeutung einer strategischen europäischen Reaktion, um wirtschaftliche Risiken zu mindern und gleichzeitig die Interessen der portugiesischen Wirtschaft zu schützen.
Wie geht es weiter mit der portugiesischen Wirtschaft?
Da die Handelsspannungen eskalieren, stellen sich die portugiesischen Unternehmen auf mögliche Störungen ein. Während einige Branchen wie die Wein- und Textilindustrie nach alternativen Märkten suchen müssen, können sich andere wie die Energiebranche flexibel auf neue Abnehmer einstellen.
Während die Verhandlungen zwischen den USA und der EU weitergehen, suchen portugiesische Politiker und Wirtschaftsführer nach Strategien, um den Schaden zu minimieren und sich gleichzeitig an einen zunehmend volatilen globalen Markt anzupassen.
Following undertaking her university degree in English with American Literature in the UK, Cristina da Costa Brookes moved back to Portugal to pursue a career in Journalism, where she has worked at The Portugal News for 3 years. Cristina’s passion lies with Arts & Culture as well as sharing all important community-related news.
