Die Tendenz war am deutlichsten bei den Einnahmen für Aufenthalte in Hotels, Gasthöfen für den ländlichen Tourismus und lokalen Unterkünften, deren Preise im Juni um 11,6 % gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres gestiegen sind. So lag die durchschnittliche Miete pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) in den Touristenunterkünften des Landes bei 78,1 €, verglichen mit 70 € im Jahr 2022. Im Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, kostete eine Übernachtung im Durchschnitt nur 62,1 €.

Aus den Daten des Nationalen Statistikinstituts (INE) geht hervor, dass Lissabon mit einem RevPAR von 116,7 € die teuerste Region Portugals ist, was einem Preisanstieg von 14,2 % im Vergleich zu 2022 entspricht.

Die Algarve ist zwar die Region, in der die Preise landesweit am wenigsten gestiegen sind (nur um 7,2 %), aber mit einem durchschnittlichen Übernachtungspreis von 88,1 € ist sie immer noch die zweitteuerste Region auf der nationalen Karte. Die größten Preissprünge gab es jedoch im Norden und auf den Azoren. Ein Urlaub auf dem Azoren-Archipel ist im Juni um 19 % teurer geworden, eine Übernachtung kostet jetzt durchschnittlich 79,8 €. Im Norden hingegen stiegen die Preise um 16,6 % auf 65,7 € pro Nacht.

Am unteren Ende des Spektrums ist das Zentrum mit einem RevPAR von 32,4 € trotz eines Preisanstiegs von 12,8 % weiterhin die günstigste Option in Portugal. Der Alentejo hingegen brach mit dem nationalen Trend und verzeichnete einen Rückgang des durchschnittlichen Übernachtungspreises um 0,7 % auf 50,8 €. Man darf jedoch nicht vergessen, so Dinheiro Vivo, dass die Pandemie die Preise um 30% in die Höhe getrieben hat (von 39€ im Jahr 2019 auf 51,1€ im Juni 2022).

Die höheren Preise für die Gäste spiegeln sich in den gestiegenen Einnahmen der Beherbergungsbetriebe wider, die im ersten Halbjahr dieses Jahres ein Rekordergebnis von 2,5 Milliarden Euro verzeichneten, das zu den Gesamteinnahmen der Tourismusbranche aus Restaurants, Wäschereien und anderen Dienstleistungen hinzukommt. So haben die Hotels und Beherbergungsbetriebe in diesem Jahr 31,8 % mehr eingenommen als im Jahr 2022 und 38,3 % mehr als im Jahr 2019.

Allein die Einnahmen aus den Übernachtungen stiegen um 34 % auf 1,9 Milliarden Euro. Als teuerstes Reiseziel des Landes war Lissabon mit 856 Millionen Euro Gesamteinnahmen in den ersten sechs Monaten des Jahres ebenfalls Spitzenreiter bei den Einnahmen, was einem Anstieg von 41,9 % im Vergleich zu 2022 entspricht.

Auch die Konten der Algarve summieren sich mit 571 Millionen Euro Gesamteinnahmen (+19,4 %), während der Norden 404 Millionen (+35,7 %) einnahm. Die geringsten Einnahmen verzeichneten die Azoren mit 73 Millionen Euro (+34,5 %).

Die Tourismuseinnahmen des Landes befinden sich in einer guten Lage. Die Daten deuten darauf hin, dass 2023 bei allen Faktoren Rekordzahlen zu verzeichnen sein werden. Aus den Daten des INE geht hervor, dass die Gesamtzahl der Übernachtungen (Inländer und Ausländer) im ersten Halbjahr zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie die des Jahres 2019 übertroffen hat. In dieser Zeit empfing das Land 13,6 Millionen Gäste (+21 %) und registrierte 34 Millionen Übernachtungen (18,8 %).

Im Vergleich zu 2019 stieg das Gästeaufkommen um 11 %, die Übernachtungen nahmen um den gleichen Betrag zu. Auf regionaler Ebene verzeichnete nur die Algarve einen Rückgang, da die Übernachtungen von Inländern um 3,1 % und die von Nichtinländern um 0,3 % zurückgingen.