Laut Postal gibt es an der Algarve ein Szenario, das vor allem bei den Chinesen weltweite Berühmtheit erlangt hat: den "Fluss des Blauen Drachen". Dieser fast poetische Name bezieht sich auf den Fluss Odeleite, dessen schlangenartige Form vom Himmel aus gesehen einem majestätischen Drachen ähnelt.

Die Popularität dieser Landschaft entstand 2015, als ein Luftbild des Odeleite-Stausees im Internet viral ging, wie Visit Portugal unter Berufung auf Postal berichtet. Das Bild wurde zunächst auf Reddit geteilt und später im chinesischen sozialen Netzwerk Sina Weibo weit verbreitet. Die Form des Flusses hat großes Interesse geweckt, insbesondere in der chinesischen Öffentlichkeit, wo der Drache ein Symbol für Stärke, Macht und Glück ist.

Geografisch gesehen ist der Fluss Odeleite ein Nebenfluss des rechten Ufers des Guadiana. Er entspringt in der Serra do Caldeirão auf einer Höhe von 463 Metern und durchquert die Gemeinden Tavira und Castro Marim, bevor er in den Guadiana mündet. Sein gewundener Verlauf ist auf natürliche geomorphologische Prozesse zurückzuführen, bei denen die Erosion der konkaven Ränder und die Ablagerung von Sedimenten an den konvexen Rändern scharfe Kurven, die so genannten Mäander, bilden.

Die Schönheit dieses Flusses liegt in dem Kontrast zwischen dem tiefen Blau des Wassers und dem Grün der umgebenden Vegetation, die ein natürliches Bild von großer visueller Wirkung bilden. Die Reflexion des Sonnenlichts intensiviert diese Farben und schafft einen magischen Effekt, der Besucher und Fotografen aus der ganzen Welt anzieht.

Der Name "Odeleite" geht auf den arabischen Ausdruck "wâdî layt" zurück, was so viel wie "Fluss des Beredten" bedeutet, möglicherweise zu Ehren einer lokalen historischen Figur. Diese Region, die von der arabischen Präsenz im Mittelalter geprägt war, bewahrt die Erinnerung an diese Zeit nicht nur im Namen, sondern auch in einigen Traditionen und Gebäuden.

Das Dorf Odeleite, das in der Nähe des Staudamms liegt, verfügt über ein reiches historisches Erbe. Unter den Sehenswürdigkeiten sticht die 1534 erbaute Kirche hervor, die architektonische Spuren vergangener Epochen aufweist. Darüber hinaus gibt es in der Region archäologische Überreste aus der Römerzeit sowie alte Wasser- und Windmühlen, die von einem bis heute andauernden ländlichen Leben zeugen.