Es ist viel darüber bekannt, wie sich Tiere in der freien Wildbahn tarnen. Chamäleons sind ein Paradebeispiel dafür: Sie können ihre Farben geschickt an ihre Umgebung anpassen und sind Meister der Tarnung, indem sie sich auf magische Weise in ihre Umgebung einfügen.

Auch Tiger sind gut darin, ihre gelben und schwarzen Streifen in den Hintergrund von langem Gras zu integrieren, damit sie sich an ahnungslose Beute heranschleichen können. Viele Insekten können das auch - eine Wanze namens Acanthaspis petax trägt sogar tote Ameisen auf ihrem Rücken, um Spinnen - ihre Fressfeinde - abzulenken. Andere sind die Gottesanbeterin, die tote Blattpflanzen nachahmt.

Sogar unter Wasser sind einige Fische dafür bekannt, dass sie sich im Sand eingraben, um sich zu verstecken und an ihre ahnungslose Mahlzeit heranzuschleichen, und Kraken, die mit ihren 9 Gehirnen wahrscheinlich zu den intelligentesten Lebewesen überhaupt gehören, tun dasselbe - sie können nicht nur ihre Farbe, sondern auch ihre Beschaffenheit und Form verändern.


Aber was ist mit Pflanzen?


Man würde nicht viel darüber nachdenken, dass Pflanzen sich tarnen können, und obwohl die Veränderungen nicht sofort eintreten - wie z. B. beim Tintenfisch - haben sie sich im Laufe der Jahre so entwickelt, dass sie sich als eine Form der Selbsterhaltung tarnen. Die Forschung über die pflanzliche Tarnung ist begrenzt, verglichen mit der Fülle des Wissens darüber, wie sich andere Lebewesen tarnen.

Sie können mit dem Hintergrund verschmelzen, was als "störende Färbung" bekannt ist (sie verwenden kontrastreiche Markierungen, um die wahrgenommene Form eines Objekts aufzubrechen), und sie können sich "maskieren" (sie sehen aus wie ein unwichtiges Objekt, das Raubtiere ignorieren könnten, z. B. ein Stein). Einige Pflanzen locken mit ihren Farben nicht nur Bestäuber an und betreiben Photosynthese - sie verstecken sich auch vor Feinden.

Bei der störenden Färbung verwenden sie viele der gleichen Methoden wie Tiere, um sich zu tarnen. Dazu gehört auch die "Dekoration", bei der sie Dinge wie Staub oder Sand auf ihrer Oberfläche ansammeln. Da niemand gerne den Mund voller Sand hat und selbst das einzelne Sandkorn, das nach einem Tag am Strand zwischen den Zähnen knirscht, unangenehm ist, verwenden bestimmte Pflanzen klebrige Haare, um sich mit einer Schicht aus Sand zu überziehen, und um hungrige Tiere fernzuhalten, funktioniert das ganz hervorragend.


Masquarade Camoflage


Eine Art, die sich der Maskentarnung bedient, ist Corydalis hemidicentra, eine Pflanze, deren Blätter der Farbe der Felsen entsprechen, auf denen sie wächst. Sie ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Tarnung an verschiedene Lebensräume angepasst werden kann, wobei verschiedene Populationen dieser Art an verschiedenen Orten unterschiedlich aussehen.


Credits: envato elements;

Einige Pflanzen haben sich jedoch so entwickelt, dass sie wie etwas anderes aussehen oder sich anpassen. Ein gutes Beispiel dafür sind die 'Lebenden Steine' (Lithops), die es in mehreren Varianten gibt. Diese kleinen, gespaltenen Sukkulenten stammen aus den Wüsten Südafrikas, werden aber häufig in Gartenzentren und Baumschulen verkauft. Lithops gedeihen in verdichtetem, sandigem Boden mit wenig Wasser und vertragen glühend heiße Temperaturen.


Orchideen


Einige Orchideen haben sich so entwickelt, dass sie auch wie etwas anderes aussehen können, besonders gut wie Insekten. Die Bienenorchidee - wissenschaftlich bekannt als Ophrys apifera - ist eine süß duftende Blume mit einem cleveren kleinen Trick. Dass sie so sehr wie eine Hummel aussieht, ist kein Fehler: Die Blume lockt Bestäuber an, indem sie männliche Bienen anlockt, die sich mit den bereits auf den Blüten befindlichen "Bienen" paaren wollen. Ein anderes Beispiel ist die Hammerorchidee (eine vom Aussterben bedrohte Orchideengattung, die in Australien beheimatet ist), eines der bemerkenswertesten Beispiele. Diese Orchidee sieht aus wie eine weibliche Wespe und riecht auch so, um die Männchen anzulocken, damit sie ihre Pollen ablegen und aufsammeln.

Eine weitere clevere Pflanze ist Boquila trifoliolata, die wahrscheinlich rätselhafteste Pflanze der Welt - eine Weinrebe, die ihre Blätter auf jede erdenkliche Art und Weise verändern kann, um die Pflanze in ihrer Nähe zu imitieren, ohne sie auch nur zu berühren.

Die natürliche Kunst der Tarnung fasziniert mich. Wer hätte gedacht, dass Pflanzen so schlau sein können?


Author

Marilyn writes regularly for The Portugal News, and has lived in the Algarve for some years. A dog-lover, she has lived in Ireland, UK, Bermuda and the Isle of Man. 

Marilyn Sheridan