Internationale Käufer haben den Immobilienmarkt in Lissabon "dynamisiert", so Engel & Völkers.
"Der Immobilienmarkt in Lissabon wird immer beliebter. Die Stadt ist seit der Pandemie zu einem der Hauptziele für viele digitale Nomaden geworden. Sie werden vor allem durch das ganzjährig milde Klima, die moderaten Lebenshaltungskosten, die günstige Anbindung an andere europäische Destinationen und das gute Angebot an Coworking Spaces in der Stadt angezogen. Die meisten digitalen Nomaden leben hier zwischen sechs Monaten und einem Jahr und entscheiden sich in der Regel für kleine Wohnungen im Stadtzentrum", verrät Vanessa Moreira, Managing Partner von Engel & Völkers Lissabon.
Ende Oktober hat die portugiesische Regierung das "Visum für digitale Nomaden" eingeführt, das Personen, die außerhalb der Europäischen Union arbeiten, die Möglichkeit gibt, für einen Zeitraum von 12 Monaten im Land zu leben und zu arbeiten. Um dieses Visum zu erhalten, muss das Gehalt mindestens das Vierfache des portugiesischen Mindestlohns betragen, d. h. rund 2.800 Euro pro Monat.
Hohe Nachfrage nach Lissabon
Der Status Lissabons als Technologiezentrum zieht derzeit viele Unternehmen an, so dass sich die Stadt zu einem Zentrum für Neugründungen entwickelt hat. Das liegt nicht nur an den einheimischen Talenten, sondern auch daran, dass der Immobilienmarkt im Vergleich zu anderen Ländern noch moderat ist.
Obwohl die Portugiesen mit einem Anteil von rund 75 Prozent die stärkste Käufergruppe in Lissabon sind, nimmt die Zahl der internationalen Käufer stetig zu, so dass 25 Prozent der Investitionen in Lissabon von internationalen Käufern getätigt werden.
Nach Angaben von Engel & Völkers sind auf dem Markt für Luxusimmobilien, insbesondere für Immobilien in Lissabon im Wert von mehr als einer Million Euro, vor allem Interessenten brasilianischer Nationalität vertreten. Dahinter folgen Käufer aus Nordamerika, Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Die Gegenden von Alcântara, Parque das Nações, Penha de França und São Vicente sind bei den Investoren am begehrtesten.
Höhere Preise
Die Gemeinde Santo António ist eine der exklusivsten Gegenden in Lissabon. Sie ist bekannt für ihre historischen Denkmäler, ihre traditionellen Geschäfte und ihre trendigen Cafés und Bars. Die Höchstpreise für Wohnungen erreichten im 1. Quartal 2022 12.500 Euro pro Quadratmeter, während die Preise für Stadthäuser 3,36 Millionen Euro erreichten.
Das Viertel Estrela ist bei den Portugiesen sehr beliebt, denn hier befinden sich zahlreiche Museen und andere touristische Attraktionen wie die Basilica da Estrela, ein altes Karmeliterkloster aus dem 18. Jahrhundert, und der Jardim da Estrela, eine der schönsten Grünanlagen Portugals. Die Höchstpreise für Wohnungen lagen im 1. Quartal 2022 bei 10.800 € pro Quadratmeter. Die Hauspreise in diesem Teil der Stadt erreichten einen Spitzenwert von 3,4 Millionen Euro. Das Viertel ist besonders bei Familien beliebt, die sich von der Sicherheit, die es bietet, sowie von der Vielfalt der natürlichen Umgebung und der Lage am Meer angezogen fühlen.
Avenidas Novas ist eine Wohngemeinde im Zentrum der Stadt. Die Häuser in diesem Viertel sind besonders bei der gehobenen Mittelschicht Lissabons begehrt. Ausländische Investoren werden von den zahlreichen Cafés, Einkaufszentren und der hervorragenden Infrastruktur angezogen. Im 1. Quartal 2022 lagen die höchsten Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen bei rund 10.000 Euro. Die Preise für Reihenhäuser und Doppelhaushälften erreichten in diesem Zeitraum 2,75 Millionen Euro. Für Immobilien mit besonderen Merkmalen wurden in dieser Gemeinde Preise von bis zu zehn Millionen Euro verlangt.
Ausblick auf den Immobilienmarkt
Engel & Völkers stellt fest, dass, obwohl der Immobilienmarkt derzeit von den Ereignissen in der Welt beeinflusst wird, die letzten Monate gezeigt haben, dass das Interesse an Wohnimmobilien in Lissabon weiterhin hoch ist. Trotz steigender Inflation und eines leichten Preisanstiegs wächst die Nachfrage nach Immobilien weiter.
"Immobilien erweisen sich nach wie vor als eine sichere Anlage. Der Zinsanstieg hat sich bisher noch nicht wesentlich auf die Zahl der Wohnimmobilientransaktionen ausgewirkt. Potenzielle Käufer sind nach wie vor bereit, den aktuellen Marktpreis zu zahlen, insbesondere in Spitzenlagen. Dennoch gehen wir davon aus, dass die Nachfrage langfristig stark bleiben wird und sich die Preise bis 2023 auf hohem Niveau stabilisieren werden", so Vanessa Moreira.