Diese strategische Rolle spiegelt sich in der Fähigkeit des Landes wider, große Telekommunikationsprojekte anzuziehen, wie z. B. die jüngste Anfrage von Google nach einer Lizenz für den Bau eines Unterseekabels, das die Vereinigten Staaten mit den Azoren und Sines verbindet.
Google hat bei der amerikanischen Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) eine Lizenz für den Bau eines 6.900 Kilometer langen Untersee-Glasfaserkabels beantragt. Dieses Kabel mit dem Namen "Nuvem" (Wolke) wird Landepunkte in Myrtle Beach (USA), Bermuda, São Miguel (Azoren) und Sines (Portugal) haben. Es wird das erste System sein, das die Vereinigten Staaten direkt mit den Azoren und dem portugiesischen Festland verbindet, und das erste, das einen Landepunkt auf den Bermudas hat. Das Kabel verspricht eine beeindruckende Kapazität von ca. 24 Tbit/s pro Faserpaar, was die Geschwindigkeit und die Datenübertragungskapazität zwischen den Kontinenten erheblich erhöht.
Ein weiteres bedeutendes Projekt ist das Seekabelsystem 2Africa, das von Meta (ehemals Facebook) in Partnerschaft mit mehreren Telekommunikationsbetreibern geleitet wird. Dieses Kabel, das sich über 45.000 Kilometer erstreckt, verbindet 33 Länder und wurde kürzlich mit Carcavelos, Portugal, verbunden. Das Ziel von 2Africa ist es, den Internetzugang und die Qualität in unterentwickelten Regionen, insbesondere in Afrika, zu verbessern. Die Ankunft dieses Kabels in Portugal unterstreicht die strategische Bedeutung des Landes für die internationale Kommunikation.
Seekabel erleichtern nicht nur die Kommunikation, sondern können auch zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Die SMART CABLE-Technologie integriert Sensoren in unterseeische Telekommunikationskabel und ermöglicht so die Echtzeitüberwachung des Meeresbodens. Diese Technologie wird von der Joint Task Force SMART Subsea Cable System gefördert, einer Vereinigung, die von Organisationen der Vereinten Nationen unterstützt wird. SMART CABLES bietet eine innovative Lösung, die Telekommunikationskabel in Mehrzweckinfrastrukturen verwandelt, die nicht nur Daten transportieren, sondern auch die Meeresumwelt überwachen und so zur wissenschaftlichen Forschung und Katastrophenvorsorge beitragen.
Portugal ist mit dem Atlantic CAM-Projekt, einem SMART-Seekabel, das das portugiesische Festland mit den Azoren und Madeira verbinden wird, führend bei der Implementierung dieser Technologie. Das Atlantic CAM, das 2025/26 in Betrieb gehen soll, wird die Echtzeit-Datenerfassung über den Zustand des Meeresbodens ermöglichen, die Erforschung des Klimawandels unterstützen und Tsunami- und Erdbebenwarnungen ausgeben. Dieses Projekt stellt eine Gesamtinvestition von rund 150 Millionen Euro dar und wird Portugal als zentralen Knotenpunkt im globalen Ozeanbeobachtungsnetzwerk positionieren.
Portugals geografische Lage an der Schnittstelle zwischen Europa, Afrika und Amerika macht das Land zu einem strategischen Punkt für die Verlegung von Seekabeln. Die bestehende Infrastruktur und die neuen Projekte festigen Portugals Rolle als Telekommunikationsdrehscheibe. Die Verlegung von 25 % der Untersee-Glasfaserkabel auf portugiesischem Territorium stärkt nicht nur die globale Konnektivität, sondern positioniert das Land auch als Vorreiter bei technologischer Innovation und nachhaltiger Entwicklung.
Portugal spielt eine wichtige Rolle in der globalen Internet-Infrastruktur, nicht nur durch die Verbindung von Kontinenten durch Unterwasser-Glasfaserkabel, sondern auch durch die Leitung innovativer Projekte, die Telekommunikation mit Umweltüberwachung verbinden. Die Fähigkeit, bedeutende Investitionen anzuziehen und fortschrittliche Technologien wie SMART CABLES zu implementieren, zeigt die strategische Bedeutung des Landes in der globalen Telekommunikationslandschaft. Diese Entwicklungen verbessern nicht nur die Konnektivität und die Internetqualität, sondern tragen auch zur wissenschaftlichen Forschung und Katastrophenvorsorge bei und unterstreichen Portugals Engagement für Innovation und Nachhaltigkeit.
Paulo Lopes is a multi-talent Portuguese citizen who made his Master of Economics in Switzerland and studied law at Lusófona in Lisbon - CEO of Casaiberia in Lisbon and Algarve.