URSACHEN
Wenn ein Kopfschmerz auf eine strukturelle Veränderung (Nerven, Muskeln und Blutgefäße) zurückzuführen ist oder als Folge einer medizinischen Erkrankung auftritt, spricht man von sekundären Kopfschmerzen, z. B. Kopfschmerzen aufgrund einer Kopfverletzung oder einer Sinusitis. Weitere Beispiele für sekundäre Ursachen sind Kopfschmerzen im Zusammenhang mit Infektionen, Bluthochdruck (systolischer Blutdruck > 160 mmHg und / oder diastolischer Blutdruck > 120 mmHg), Riesenzellarthritis, Schlafapnoe und übermäßige symptomatische Medikation gegen Kopfschmerzen (mehr als 10 bis 15 Tage pro Monat, je nach Medikament) über mehr als drei Monate.
WAS SIND DIE ALARMSIGNALE FÜR KOPFSCHMERZEN?
- Neu auftretende Kopfschmerzen, nach dem 40. Lebensjahr
- "Der schlimmste Kopfschmerz aller Zeiten" mit einer Intensität, die innerhalb von Sekunden oder wenigen Minuten einen Höhepunkt erreicht
- Ein Kopfschmerz, der bei Anstrengung, Valsalva-Manövern, Husten oder Niesen beginnt oder sich deutlich verschlimmert
- Wenn er mit Stimmungsschwankungen oder Bewusstseinsstörungen einhergeht
- Wenn er mit Erbrechen ohne Übelkeit einhergeht
- In Verbindung mit Sehveränderungen
- In Verbindung mit systemischen Anzeichen oder Symptomen, z. B. Fieber, Schüttelfrost, steifer Nacken, Gewichtsverlust
- In Verbindung mit neurologischen Symptomen, z. B. Kraftverlust in der Hand oder im Bein, oder bei einer Untersuchung festgestellten neurologischen Veränderungen
- Veränderungen in den Merkmalen eines bereits bestehenden Kopfschmerzes
- Kopfschmerzen, die mit Haltungsänderungen einhergehen, z.B. eine deutliche Zunahme der Schmerzen beim Wechsel vom Liegen zum Stehen oder umgekehrt
- Kopfschmerzen, die früh am Morgen beginnen oder den Patienten in der Nacht aufwecken.
BEHANDLUNG
Die Behandlung umfasst die korrekte Diagnose des betreffenden Kopfschmerztyps, die Ermittlung und Änderung möglicher Verschlimmerungsfaktoren (einschließlich der Einnahme von Medikamenten), die Ausarbeitung eines Plans zur Behandlung der Kopfschmerzen in der akuten Phase und die Feststellung, ob eine vorbeugende Behandlung erforderlich ist und wie diese aussehen sollte.
Zur Vorbeugung von Kopfschmerzen können auch allgemeinere Maßnahmen empfohlen werden:
- Vermeiden von Auslösern: bestimmte Nahrungsmittel, Schlafmangel, Fasten
- Änderung der Essgewohnheiten
- regelmäßige körperliche Betätigung.
In der akuten Phase des Kopfschmerzes sollte der Patient sein "SOS-Kit" bereits gut definiert haben. Neben Medikamenten kann in der akuten Phase auch Ruhe in einem ruhigen und dunklen Raum empfohlen werden (bei Migräne), das Erlernen von Stressbewältigung (z.B. Yoga-Praxis). Ein Krisenkalender wird empfohlen, um einen globaleren Ansatz für die Art und das Profil des jeweiligen Kopfschmerzes zu ermöglichen.
Es gibt weitere spezifische und gezielte Behandlungen für besondere Kopfschmerzen, wie die Blockade des Okzipitalnervs, die Anwendung von Botulinumtoxin oder die neueste Behandlung zur Migräneprophylaxe, die monatliche Injektion eines monoklonalen Antikörpers gegen den CGRP-Rezeptor. Alle diese Behandlungen werden in der Kopfschmerzsprechstunde der HPA angeboten.