Hartnäckig hält sich der Irrglaube, dass Portugiesen keine Immobilien in Portugal kaufen und dass Ausländer den Immobilienmarkt antreiben. Bei näherer Betrachtung zeigen die Zahlen jedoch etwas anderes. Nach Angaben des Instituts für nationale Statistik (INE) werden etwa 93.6% der registrierten Wohnungskäufe von Einheimischen und nur 6,4 % von Ausländern erworben. Auch die folgenden Statistiken des INE vermitteln ein klares Bild davon, dass der portugiesische Wohnungsmarkt in einem sehr schnellen Tempo boomt und ein plötzlicher Rückgang schwer vorstellbar ist.


Im Referenzquartal waren ausländische Investoren für 6,4 % aller Transaktionen (2.783 Wohnungen) verantwortlich die repräsentierens ein Anstieg von 2,0 % gegenüber dem Vorquartal, und entsprechens 11,9% des Gesamtwerts der Transaktionen. In diesen Daten, entsprach die Europäische Union Kategorie 3,6%, die übrigen Länder 2,8%.

Im zweiten Quartal 2022 stieg der Wohnungspreisindex (IPHab) um 13,2 % gegenüber dem Vorjahr und 0,3 Prozentpunkte (p.p.) über dem Vorquartal. Bemerkenswert ist der Anstieg der Immobilienpreise im Wohnungsbestand mit deutlichen 14.7% im Vergleich zu 8,4% bei neuen Wohnungen.

Im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres stieg der IPHab um 3,1% (3,8% im 1. Quartal 2022). Auch hier übertraf die Veränderungsrate des Index für bestehende Wohnungen (3,9%) diejenige für neue Wohnungen (0,6%).

Zwischen April und Juni 2022 wurden 43.607 Wohnungen im Gesamtwert von 8,3 Milliarden Euro verkauft, was einem Anstieg von 4,5 % bzw. 19,5 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. Nach Kategorien aufgeschlüsselt, erreichten die Transaktionen im Wohnungsbestand 35.742 Einheiten, was einem Anstieg von 1,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bei den neuen Wohnungen war die Veränderungsrate höher, nämlich 18,9 %, somit insgesamt 7.865 Transaktionen.

Insgesamt wurden im untersuchten Zeitraum 38.181 Wohnungen von Familien erworben. Das entspricht 87.6% der Markttransaktionen oder 7,2 Milliarden Euro.

Der Wert der getätigten Transaktionen belief sich auf 8,3 Milliarden Euro, eine Steigerung von 19,5% des gleichen Quartals 2021. Von diesem gesamten Transaktionswert entfielen 6,3 Milliarden Euro auf Transaktionen von Bestandswohnungen - ein Anstieg von 16,8 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 - und 2 Milliarden Euro entfielen auf Transaktionen mit neuen Wohnungen (Anstieg um 29,0 % im Vergleich zum Vorjahr).

Somit stieg der Wert dieser Transaktionen um 2,5% im zweiten Quartal 2022 im Vergleich zum vorherigen Quartal. In diesem Zeitraum übertraf das Wachstum des Transaktionswerts bestehender Wohnungen das der neuen Wohnungen um 3,0 % bzw. 1,2 %.