BPPV wird durch die Verschiebung von Otolithen im Innenohr verursacht und ist durch kurze Episoden starken Schwindels gekennzeichnet, die durch Veränderungen der Kopfposition ausgelöst werden, z. B. durch Umdrehen im Bett oder schnelles Aufstehen, Aufhängen von Kleidung oder Aufheben eines Gegenstands vom Boden. Bei der Vestibularisneuritis handelt es sich um eine akute Entzündung des Vestibularisnervs, die einige Tage lang starken Schwindel, Übelkeit und Erbrechen verursachen kann. Es gibt auch komplexere Situationen, die zusätzliche Untersuchungen und eine gründlichere Überwachung erfordern, wie z. B. die Ménière-Krankheit (klassischerweise weisen die Patienten Taubheit, Schwindel und Tinnitus auf) und andere Erkrankungen, die in den Zuständigkeitsbereich anderer Fachgebiete fallen, wie z. B. die vestibuläre Migräne.
Bei der Behandlung von Schwindel und Gleichgewichtsstörungen ist eine vestibuläre Rehabilitation unerlässlich. Es handelt sich um einen multidisziplinären Ansatz, bei dem das HNO-Fachgebiet mit der Physiologie und den Physiotherapeuten zusammenarbeitet. Ziel ist es, die Funktion des Innenohrs und des Gleichgewichtssystems zu rehabilitieren und die räumliche Orientierung des Körpers zu verbessern. Dazu gehört eine breite Palette von Übungen, von den einfachsten bis zu den komplexesten und spezifischsten Techniken, um die Fähigkeit des Patienten zu verbessern, mit den Symptomen umzugehen und das Fehlen einer bestimmten Funktion zu kompensieren, die in den vorher durchgeführten Untersuchungen festgestellt werden muss.
Dies hilft dem Patienten, seinen Zustand zu verstehen, Symptome zu erkennen und Techniken zu beherrschen, die seine Lebensqualität deutlich verbessern. In einigen Fällen, wie z. B. bei BPPV, können sich die Patienten nach einer korrekten Diagnose schnell und wirksam erholen, indem die Innenohrkristalle durch Manöver wieder an ihren gewohnten Platz zurückgebracht werden".
Die Vorgehensweise bei der vestibulären Rehabilitation richtet sich nach den spezifischen Bedürfnissen des jeweiligen Patienten. Nach einer detaillierten Beurteilung des klinischen Zustands und der Symptome des Patienten kann ein individueller Rehabilitationsplan erstellt werden, der Kopf- und Körperbewegungsübungen, visuelle Stabilisierungstechniken, Physiotherapiesitzungen zu Hause oder in der Klinik sowie spezielle Rehabilitationsinstrumente umfasst. Ziel ist es, dem Patienten zu helfen, sich wieder an das Gleichgewicht und die beeinträchtigte vestibuläre Funktion zu gewöhnen, die Schwindelsymptome zu verringern und seine Lebensqualität zu verbessern.
Es ist wichtig, daran zu denken, dass ein Schwindelanfall nicht unbedingt durch ein Ohrenproblem verursacht werden muss; es kann sich auch um dringende neurologische Situationen handeln. Die Differenzialdiagnose mit geeigneten ergänzenden Untersuchungen ist von entscheidender Bedeutung, wie z. B. Videonystagmographie, Videokopfimpulstest, vestibulär evozierte Potenziale und computergestützte dynamische Posturographie. Auf diese Weise können wir jeden Patienten genau analysieren, eng mit den auf die vestibuläre Rehabilitation spezialisierten Physiotherapeuten zusammenarbeiten und die Verbesserung der Patienten beobachten. Eine genaue Diagnose ist die Voraussetzung für eine wirksame Behandlung, die den Betroffenen hilft, ihr Gleichgewicht und ihre Lebensqualität wiederzuerlangen und in vielen Fällen, wie bei chronischen Störungen, ihre Funktionsfähigkeit zu erhalten.
von Dr. João Filipe Simões, Hals-Nasen-Ohren-Arzt bei HPA - Alvor & Gambelas
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Grupo HPA Saude unter (+351) 282 420 400.