Angesichts der zunehmenden Verschmutzung des Weltraums durch Trümmer und ausgediente Satelliten war die Dringlichkeit nachhaltiger Lösungen für den Weltraum noch nie so groß wie heute. Inmitten dieser wachsenden Besorgnis schlägt ein in Porto ansässiges Startup-Unternehmen in ganz Europa Wellen. SPACEO, das aus dem dynamischen portugiesischen Startup-Ökosystem hervorgegangen ist und bei UPTEC Mar gegründet wurde, hat sich als führend im Wettlauf um die Sauberkeit des Weltraums erwiesen und steht nun an der Spitze eines Projekts, das die Zukunft des Satellitenmanagements nach der Mission definieren könnte.

SPACEO ist ein wichtiger Meilenstein für die portugiesische Raumfahrtindustrie und leitet ein internationales Konsortium, das kürzlich einen 3-Millionen-Euro-Auftrag von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) erhalten hat. Der Auftrag lautet, ein innovatives System zu entwickeln, mit dem Satelliten am Ende ihres Lebenszyklus sicher aus dem Orbit entfernt werden können, um das wachsende Problem des Weltraummülls zu entschärfen.

Im Mittelpunkt dieser Initiative steht SWIFT, "Spacecraft With Inflatable Termination", eine bahnbrechende Lösung, die bis 2028 in der Umlaufbahn getestet werden soll. Das SWIFT-System verwendet ein leichtes, aufblasbares Schleppsegel, das, wenn es entfaltet wird, ausgediente Satelliten abbremst und sie in die Erdatmosphäre leitet, wo sie sicher zerfallen. Diese Technologie ist kompakt und skalierbar und hat das Potenzial, zur Standardausrüstung für künftige Satellitenstarts zu werden.

Weltraumschrott ist kein kleines Problem. Mit fast 10.000 veralteten Satelliten, die derzeit die Erde umkreisen, ist die Gefahr von Kollisionen real und nimmt zu. Die Arbeit von SPACEO kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, vor allem, da die Regulierungsbehörden die Regeln für die Deorbit-Zeiträume von Satelliten verschärfen. Während die Standardlebensdauer für den Orbitalverfall früher Jahrzehnte betrug, zielen neue Vorschriften darauf ab, diesen Zeitraum auf nur fünf Jahre zu verkürzen. Die Innovation von SPACEO passt perfekt zu diesem Wandel und positioniert das Unternehmen an der Spitze der globalen Compliance- und Sicherheitslösungen.

Was SPACEO auszeichnet, ist nicht nur sein technischer Einfallsreichtum, sondern auch die Verkörperung des florierenden portugiesischen Startup-Geistes, der von Agilität, Zusammenarbeit und einer zukunftsorientierten Vision geprägt ist. Von den Anfängen am UPTEC Mar bis hin zur Koordinierung eines internationalen Konsortiums ist SPACEO ein klares Beispiel dafür, wie portugiesische Innovationen zur Bewältigung globaler Herausforderungen genutzt werden.

Das SWIFT-Projekt bringt SPACEO mit hochkarätigen Partnern aus ganz Europa zusammen: GomSpace (Luxemburg), SpaceLocker (Frankreich) und SolidFlow (Niederlande). Gemeinsam bringen sie unterschiedliche Fachkenntnisse ein, vom Satellitendesign über den Antrieb bis hin zur Orbitaldynamik, und bilden eine schlagkräftige Allianz unter portugiesischer Führung.

Im Erfolgsfall wird SWIFT nicht nur eines der ersten operationellen portugiesischen Raumfahrtsysteme seit dem historischen Start von PoSAT-1 im Jahr 1993 sein, sondern ich bin sicher, dass es auch einen neuen Industriestandard für End-of-Life-Satellitenlösungen setzen könnte. Und obwohl die Startpläne auf eine Zusammenarbeit mit einem großen amerikanischen Anbieter hindeuten, schlägt das Herz dieser Innovation fest in Porto.

In einem breiteren Kontext unterstreicht der Durchbruch von SPACEO eine neue Ära für Portugals Raumfahrtambitionen. Mit der starken Unterstützung der Europäischen Weltraumorganisation und einem wachsenden nationalen Ökosystem, das Deep-Tech-Unternehmen unterstützt, entwickelt sich das Land schnell zu einem ernsthaften Akteur in der Luft- und Raumfahrtinnovation.

SPACEO löst nicht nur ein globales Problem, sondern beweist auch, dass Portugals Talent und unternehmerische Energie über die Erdumlaufbahn hinausreichen können. Während die Welt nach intelligenteren, saubereren und sichereren Wegen zur Erforschung des Weltraums sucht, könnte eine der Antworten von einem kleinen, mutigen Startup an der Atlantikküste kommen.


Author

Paulo Lopes is a multi-talent Portuguese citizen who made his Master of Economics in Switzerland and studied law at Lusófona in Lisbon - CEO of Casaiberia in Lisbon and Algarve.

Paulo Lopes