Das als "easyJet der Züge" bezeichnete Unternehmen will laut einem Bericht von Postal im September 2025 den Betrieb aufnehmen und Tickets ab 10 € anbieten.
GoVolta, gegründet von den Unternehmern Hessel Winkelman und Maarten Bastian, will mehrere europäische Städte miteinander verbinden. Die erste Strecke wird Amsterdam mit Berlin verbinden und voraussichtlich etwa acht Stunden dauern, wobei altes rollendes Material und herkömmliche Bahnstrecken genutzt werden. Obwohl diese Reisezeit länger ist als die der traditionellen Betreiber wie Nederlandse Spoorwegen und Deutsche Bahn, setzt das Unternehmen auf wettbewerbsfähige Preise, um Fahrgäste anzuziehen.
Neben der Verbindung zwischen Amsterdam und Berlin plant GoVolta die Ausweitung seiner Dienste auf andere Städte, darunter Kopenhagen, Basel und Paris. Bis 2027 will der Betreiber neue internationale Verbindungen einführen, wie z. B. nach Brügge in Belgien sowie nach Hamburg und Frankfurt in Deutschland. Die Strecken Amsterdam-Frankfurt und Amsterdam-Hamburg sollen zweimal täglich bedient werden, während die Verbindung Amsterdam-Brügge eine Verlängerung der bestehenden Strecke nach Paris sein wird.
Ursprünglich war die Aufnahme des Betriebs für April 2025 geplant; aufgrund betrieblicher Herausforderungen im Zusammenhang mit den komplexen europäischen Eisenbahnsystemen wurde der Start jedoch auf September desselben Jahres verschoben. Die Integration unterschiedlicher Infrastrukturen und Vorschriften in verschiedenen europäischen Ländern stellt ein erhebliches Hindernis für neue Betreiber im Bahnsektor dar.
Der Eintritt von GoVolta in den europäischen Markt ist Teil eines zunehmenden Wettbewerbs zwischen kostengünstigen Bahnbetreibern. Unternehmen wie Ouigo, eine Tochtergesellschaft der französischen SNCF, und Avlo, ein Unternehmen der spanischen Renfe, sind bereits auf mehreren europäischen Strecken tätig, bieten Bahntickets zu reduzierten Preisen an und stehen in direktem Wettbewerb mit Billigfluglinien.
Dieser Trend spiegelt das veränderte Verhalten der Verbraucher wider, die nach nachhaltigeren und kostengünstigeren Transportalternativen suchen. Das Reisen mit der Bahn stellt eine sinnvolle Option dar, vor allem auf mittleren Entfernungen, und trägt dazu bei, den ökologischen Fußabdruck des Verkehrssektors zu verringern.
Auswirkungen auf den portugiesischen Markt
Obwohl der Betrieb von GoVolta in der Anfangsphase keine Strecken umfasst, die durch Portugal führen, könnte der Eintritt neuer Billiganbieter in den europäischen Markt den nationalen Eisenbahnsektor positiv beeinflussen. Der zunehmende Wettbewerb und die Nachfrage nach besser zugänglichen Verkehrsdiensten können Investitionen in die Infrastruktur und die Schaffung neuer internationaler Verbindungen fördern, was den portugiesischen Fahrgästen zugute kommt.