Die Universität von Minho(UMinho) hat in Zusammenarbeit mit der portugiesischen Luftwaffe und dem Luft- und Raumfahrtunternehmen Omnidea das Programm NORTH zur Entwicklung von suborbitalen Trägerraketen mit einer Höhe von bis zu 100 Kilometern initiiert. Ziel dieser Initiative ist es, wissenschaftliche Innovationen zu fördern, hochqualifizierte Ingenieure auszubilden und die nationale Luft- und Raumfahrtforschung zu verbessern. Die Aktivitäten werden an der Ingenieurschule von UMinho in Guimarães und auf dem Flugplatz Alto Minho - Cerval stattfinden.

Das Motto des Programms, "Norden - die Richtung, in die die Kompassnadel normalerweise zeigt", unterstreicht die aufstrebende Rolle Nordportugals in der Luft- und Raumfahrt. Studenten, Forscher und Professoren der UMinho sowie der Air Force Academy werden sich aktiv an dem Projekt beteiligen.

Das Programm umfasst eine an der UMinho entwickelte Hybridantriebstechnologie und zielt darauf ab, Trägerraketen mit innovativen Merkmalen wie Hybridantrieb, kostengünstigen, leichten und wiederverwendbaren Strukturen und präziser Flugbahnnavigation zu entwickeln.

Zunächst werden die Trägerraketen einstufige Systeme sein, doch werden sie sich zu Überschall- und später zu mehrstufigen Konstruktionen weiterentwickeln, bei denen ein Teil des Geräts während des Flugs abgeworfen wird, um einen effizienteren Aufstieg zu ermöglichen. Diese Trägerraketen werden einer ballistischen Flugbahn folgen und große Höhen erreichen, bevor sie zur Erde zurückkehren. Das NORTH-Programm wird auch die UMinho-Studentengruppe für Luft- und Raumfahrttechnik bei der European Rocketry Challenge (EuRoC) unterstützen, einem Wettbewerb zur Förderung von Innovationen in der Luft- und Raumfahrttechnologie unter europäischen Studenten.

Laut Gustavo Rodrigues Dias, dem Programmkoordinator und Leiter des Studiengangs Luft- und Raumfahrttechnik an der UMinho, stellt diese Initiative einen "bedeutenden Schritt" dar, um die Universität als "Exzellenzzentrum" in der Luft- und Raumfahrt zu etablieren.